Dass chronischer Stress schädlich ist und krank macht, das wissen wir mittlerweile alle.
Gemäss Studien kostet dieser Umstand die Wirtschaft jährlich Milliardenbeträge. Und er nimmt stetig zu. Wie können wir uns vor chronischem Stress schützen? Es gibt grössere und kleinere Massnahmen, die helfen.
In Zahlen ausgedrückt, kostete der arbeitsbezogene Stress die Arbeitgebenden im Jahr 2020 rund 7.6 Mrd. CHF. Im Jahr 2014 waren es noch 5.6 Mrd. CHF. Diese Zahlen hat die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz erhoben. Gemäss dem seit 2014 jährlich durchgeführten Job-Stress-Index bei Erwerbstätigen in der Schweiz zeigt sich eine beunruhigende Tendenz. Zwar sind bei ca. der Hälfte der Arbeitnehmenden Ressourcen und Belastungen im Job ausgeglichen. Aber der Anteil jener steigt, die stärker belastet sind, als sie Ressourcen zur Verfügung haben: von rund 25 % im Jahr 2014 auf knapp 30% im 2020. Jeder dritte der Erwerbstätigen ist betroffen und fühlt sich emotional erschöpft – ein Zeichen für den gefährlichen und chronischen Stress. Grund genug, um alarmiert zu sein.
💡 Stressfaktor Digitalisierung
Auch Zuhause kennen wir diese Situation. Die Anforderungen an Familie und Job werden immer grösser. Die anfallenden Aufgaben immer komplexer. Die zunehmende Digitalisierung wirkt sich auf uns alle aus - ob gross oder klein. Sie erfordert mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und neue Fähigkeiten. Das damit verbundene und empfundene Tempo erhöht sich. Mehr zu bewältigen in immer noch gleich viel Zeit. Auch der Pandemiebeginn hat neue Anforderungen mit sich gebracht. Homeoffice, Homeschooling, veränderte Freizeitmöglichkeiten - Vieles hat sich verändert. Die Digitalisierung steht hoch im Kurs.
Für diejenigen, die Zuhause arbeiten bleibt nichts anderes übrig, als sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Meetings gibt's jetzt digital. Und auch das erschöpft. Eine neue Bezeichnung dafür ist aufgetaucht: Die Videokonferenz-Erschöpfung, auf Englisch «Zoom-Fatigue».
💡 Unterschied zwischen akutem und chronischem Stress
Stress ist nicht an sich schlecht. Im Gegenteil: Akuter Stress fördert die Produktion von Hormonen, die uns helfen, uns zu fokussieren. Sie treiben uns zu Höchstleistungen an. Genauso wichtig ist jedoch die Fähigkeit, nach einer Stressphase abschalten zu können. Der Körper benötigt Ruhephasen, um herunterzufahren und sich zu erholen. Bei chronischem Stress ist diese Fähigkeit beeinträchtigt, der Körper erholt sich nicht mehr. Darunter leidet nicht nur die Gesundheit der Menschen und ihrer Familien. Wenn Menschen im Alltagsspagat zwischen Job und Alltag überfordert sind oder gar ausfallen, wird das auch für die Familie, die Gesellschaft und die Wirtschaft zum Problem.
💡 Stress frühzeitig erkennen
Was passiert mit uns, wenn wir gestresst sind, und wie können wir chronischen Stress verhindern? Mit diesen Fragen beschäftigen sich derzeit viele Forschungsteams. Sie arbeiten an Frühwarnsystemen, um Stress bei der Arbeit am Computer zu erkennen und zu reduzieren. Doch ganz grundsätzlich kann gesagt werden, dass wenn sich eine länger andauernde Frustration, Antriebslosigkeit und eine belastende und veränderte emotionale Verstimmung anbahnt, es höchste Zeit dafür ist, einen Gang herunter zu schalten. Anstelle davon weiter auf der Überholspur durchzubeissen, ist mehr Ruhe und Erholung angesagt.
💡 Unser Körper sendet uns Signale
Wenn wir grossem Stress auf lange Dauer ausgesetzt sind, verringert sich das Wohlbefinden. Die Belastung für unseren Körper steigt. Unter Anderem, wird mehr vom Stresshormon Kortisol produziert. Auch sozialer Stress – zum Beispiel Belastungssituationen im Zusammenhang mit dem Umfeld, in der Familie und Partnerschaft – wirkt sich auf die Menge des freigesetzten Kortisols aus.
Auf Dauer tut uns Stress dieser Art nicht gut und nicht selten geraten Menschen in Überlastungssituationen aus der Spur, die bis zur unerträglichen Erschöpfung, inklusive Depression und Burnout führen kann.
💡 Vorbeugen statt abtauchen
Fühlst du dich überfordert? Weisst du nicht mehr, wo dir der Kopf steht? Ist dir alles zu viel? Schlafprobleme und mentale Verstimmungen sind an der Tagesordnung? Dann ist es höchste Zeit, die Reissleine zu ziehen. Und etwas an der Situation und den Umständen zu verändern. Manchmal reichen kleinere Anpassungen in unserem Alltag oder in unserer Lebensorganisation, um wieder in die Balance zu gelangen.
Wie also können sich Menschen gezielt entspannen und so chronischem Stress vorbeugen? Indem sie wachsam und aufmerksam sind.
☀️ 7 Schritte für mehr Ruhe und Gleichgewicht
Innehalten. Anzeichen wahrnehmen, erkennen und identifizieren
Annehmen, dass die Situation so ist, wie sie ist, ohne zu bewerten (keine Schuld & Scham)
Die Absicht formulieren, WAS geändert werden soll
Identitifizieren, welche Faktoren zur Überlastung führen
Strategien für eine neue Struktur festlegen
Alle Gedanken und Hanldungen schriftlich festhalten (inkl. Zeitplan)
Bewusste Auszeiten im Alltag einplanen - das geht auch als Familie oder als Paar
💡 Wann brauche ich Hilfe?
Wenn jedoch die Ampel bereits auf Rot steht, gibt es nicht mehr viel, was getan werden kann. In diesem Fall ist es unerlässlich, sich sofort an eine Fachperson zu wenden. Einen Arzt oder Therapeuten, damit unverzüglich Massnahmen ergriffen werden können, damit der betroffene Mensch wieder gesund werden kann.
Es ist dabei wichtig zu beachten, dass es keine Rolle spielt, wer an der akuten Situation Schuld hat. Wir sind nicht Schuld, wir müssen uns dafür nicht schämen, wenn wir einfach nicht mehr weitermachen können. Wenn unser Akku leer ist, dann ist er es.
💡 Volkssport Nr. 1 - die eigene Selbst-Abwertung
Viel wichtiger ist es, sich selbst mit Nachsicht und Wohlwollen zu begegnen. Oder anderen Menschen um uns herum, die sich in einer solchen Situation befinden.
Die unablässige Selbst-Abwertung ist zum Volkssport Nr. 1 geworden. Wir machen uns selbst oft viel zu viel Druck, gehen mit uns erbarmungslos ins Gericht und fordern von uns enorm viel an Leistung. Druck und Härte sind schädlich. Das Gegenmittel: SELBSTFREUNDLICHKEIT und SELBSTMITGEFÜHL.
Das sind keine Haltungen für Weicheier oder Egoisten. Leider liegt über diesen Lebenseinstellungen in unseren Breitengraden noch immer ein grauer Schleier. Denn sie passen nicht in unsere schnelle, harte und fordernde Welt. Und dennoch sind sie die einzigen, die uns vor dem Ausbrennen schützen. Ob emotional oder körperlich.
☀️ Tipps für mehr Wohlgefühl und Ausgleich
☀️ öfter Pausen einlegen
☀️ Tagesroutinen überdenken und anpassen
☀️ öfter innehalten und prüfen: "Wie geht es mir jetzt gerade?" - eine Gewohnheit
☀️ kleines Journal führen: Abends den Tag Revue passieren lassen und Oasen erkennen
☀️ bewusst in der Freizeit weniger tun, was anstrengt
☀️ Auszeiten zelebrieren und geniessen
☀️ Selbstfreundlichkeit trainieren
☀️ für ausreichend Schlaf sorgen - Schlafroutinen überprüfen und wenn nötig anpassen
☀️ Freudvolle Momente mit dem Umfeld, der Familie und dem Partner geniessen
☀️ für ausgewogene Ernährung sorgen
☀️ sanfte und erholende Bewegung einbauen (Yoga, Pilates, Spazieren, o.ä.)
💡 BLUE ZONES - Lebenslange Gesundheit, wie geht das?
Genau wie Ernährung und Lebensstil variieren Gesundheit und Langlebigkeit auf der ganzen Welt. Die Einwohner der Bluezones leben typischerweise 90 bis 100 Jahre, manche sogar länger. In Sardinien oder Costa Rica haben beispielweise die Einwohner die höchste Lebenserwartung weltweit.
Sie leben nicht nur länger als die meisten anderen Menschen auf der Erde, sie weisen ebenso eine anhaltende Gesundheit und ein geistiges Wohlbefinden auf, viele leben ohne Demenz oder chronische Erkrankungen.
Du wirst dich bestimmt fragen, wie das kommt. Nehmen diese Menschen Superfood zu sich? Gibt es andere geheime Erklärungen dafür? Nun, die Gründe dafür sind verblüffend einfach.
Willst du mehr darüber erfahren? Dann lies hier weiter.
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Unser Fazit für heute
Stress richtig zu managen, zu lernen ihn zu erkennen, mit ihm bewusst umzugehen, Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl zu praktizieren und ganz einfach auf unsere eigenen Signale zu hören, sind die besten Mittel, um langfristig gesund zu bleiben.
Sei gut zu Dir.
Alles Liebe & Gute für Dich,
Isa 💛
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