Januar 2020. Ich wusste, es ist soweit. Der Faden war gerissen.
Ich sass da, an einem unscheinbaren Freitagmorgen im Januar des Jahres 2020. Die Kids zur Schule verabschiedet, ready für den Start in meinen Arbeitstag. Frisch geduscht, angezogen, Laptop eingeschaltet, dampfende Kaffetasse auf dem Tisch.
Und eine lähmende Leere in mir, gepaart mit einem unbeschreiblichen, fast schmerzenden Gefühl in der Magengegend.
Eine leise Stimme in meinem Kopf machte mich alarmiert auf meinen physischen Zustand aufmerksam. So, als hätte ich nicht selbst schon gespürt "Da stimmt etwas nicht." Durch den Hinweis dieser kleinen, leisen, ängstlichen und nervösen Stimme wurde ich nur noch panischer. "Was ist los mit mir?"
Zeitsprung: 2013. Die zehrende Trennung, die Scheidung - beides liegt hinter mir. Stehe da, allein mit zwei Kleinkindern, die noch in den Windeln stecken, ohne finanzielle Absicherung, dem unerwarteten Tod meiner beiden Eltern während der ersten Schwangerschaft und einer schweren Autoimmunkrankheit, von der ich - das hoffe ich - ich endlich einigermassen geheilt bin. Leider hatte ich keine Zeit auch nur ansatzweise eine dieser Krisen zu verarbeiten. Wann auch? Kurz darauf folge die Wiederaufnahme meiner Arbeit als Projektleiterin in einem 60%-Pensum.
Ich bin eine Highperformerin - ich bringe Aufträge, Büro, schweizweite Reisen, Erreichbarkeit und Management meiner Kleinen, Haushalt und ein bisschen Zeit für mich, alles unter einen Hut. Zumindest scheint es von aussen so. Anerkennde Worte sind die Ernte für diese Zerreissprobe auf Zeit. Die Steigerung gelingt mit einem erhöhtem Pensum auf 80% und einem Arbeitsort in Zürich. 3 Stunden tägliche Reisezeit gesellen sich zu einem Arbeitstag von 8 Stunden. Die Verantwortung in Bezug auf meine Job-Aufgaben steigert sich, der Druck wächst, interne personelle Probleme gipfeln in einer emotional unterträglichen Situation. Nur wenige Lichtblicke blitzen noch am Horizont. Den Versuch nebenbei noch eine Partnerschaft zu führen habe ich längst aufgegeben. Zuviele Anforderungen an mich - zu wenig freie Ressourcen. Dennoch schaffe ich es tatsächlich - und ich weiss noch heute nicht, wie ich das geschafft habe - ein 370 Seiten starkes Buch über Persönlichkeitsentwicklung parallel zu diesem Mammut-Alltag zu schreiben.
Und dann kam der ominöse Freitagmorgen, in der ersten Januarwoche 2020. Heute nenne ich dieses Ereignis "Als der Faden riss."
Bis zum Nachmittag hielt ich noch durch, dann kam das Aus. Nichts ging mehr. Es war, als wäre ein Damm gebrochen. Das Weinen durchschüttelte meinen Körper, es gab kein Halten mehr.
Es war nichts mehr da, woran ich mich hätte festhalten können.
Diagnose: schwere Erschöpfung und mittel- bis schwergradige Depression, gekrönt von einer Angststörung. Die schwärzeste Zeit in meinem Leben war angebrochen. Und damit gleichzeitig eine immense innere Leere, eine Gefühllosigkeit, von der ich mir nie hätte vorstellen können, dass sowas exisiteren kann. Nich bei mir. Denn mein Prädikat "Stehaufweibchen", wie ich vor einiger Zeit in einem Zeitungsartikel genannt wurde, war mein Trupf. Mein Ass im Ärmel. Damit hatte ich mich über viele Jahre immer wieder aus dem inneren Gefängnis der Auswegslosigkeit freigekauft. Doch jetzt hatte ich diese Karte ausgespielt. Zum letzten Mal. Zumindest in dieser Runde.
Über ein Jahr sollte die Genesung aus dieser tiefen Krise dauern. Doch ich habe es geschafft. Das schwarze und dunkelste Tal ist durchwandert. Die Sonne geht am Horizont wieder auf. Wie mir das gelungen ist? Durch meine Zuversicht, die zum Glück nie ganz verloren war, durch die Liebe zu meinen beiden kleinen Helden, durch meinen hoffnungsvollen Optimismus, den ich aus diesem tiefen Sumpf an Verzweiflung und Erschöpfung wieder ausgegraben habe. Durch diese leise kleine Flamme der Liebe an das Leben, die glücklicherweise nie ganz erloschen ist.
Heute weiss ich: Die totale Aufgabe, Hingabe und übermenschliche Highperformance ist nicht der Schlüssel zum Glück. Ich war geblendet von Existenzangst, Perfektionismus, dem Negieren meiner eigenen Bedürfnisse und der Angst, alleine unterzugehen.
Heute weiss ich: Das Leben ist mehr. Mehr als die Selbstaufopferung. Mehr als die vermeintlich versprochene Sicherheit am Lebensabend. Denn ich weiss auch: darauf kann ich mich nicht verlassen.
Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb Menschen in eine tiefe Krise gelangen.
Oder in ein Burnout. Übrigens wähle ich diesen Begriff hier bewusst, denn alle wissen, wie dieser zu verstehen ist. Ob es das gibt oder nicht, ist nicht bedeutend. Bedeutend ist, dass Menschen, die für etwas brennen, oder alles geben, aus welchen Gründen auch immer, das Risiko eingehen, auszubrennen. Und dem allem liegt eines zu Grunde: DER LEISTUNGSDRUCK.
Unsere Gesellschaft, unsere Kultur und die Umstände, in welchen wir heute leben, fordern genau das von uns. Leistung. Immer und andauernd. Ausser man steigt aus. Nur ist das nicht für jeden das Richtige oder aus welchen Gründen auch immer möglich.
Und hier war bisher die Rede von Erwachsenen. Doch es gibt sie auch: Die Kinder, die Jugendlichen, die jungen Erwachsenen. Kaum sind sie in der Lage im Schulsystem eingegliedert zu werden, geht es los. Täglich werden ihnen unsichtbare Lasten an Leistunsdruck aufgebürdet. Das Resultat: Erschöpfte, müde, traurige, in sich gekehrte und stille Kinder. Order wilde, agressive und laute Kinder. So gut es ihnen eben gelingt, versuchen sie mit dem Umständen klarzukommen. Dem Leistungsdruck standzuhalten.
Ist es wirklich das, was wir uns für sie wünschen?
In den letzten Wochen bin ich immer wieder über dieses Thema gestolpert. Eine DOK-Sendung des Schweizer Fernsehens hat mir letztendlich die Bestätigung zu meinen Berfürchtungen geliefert. Bereits mit ca. 10 Jahren oder etwas drüber beginnt die Zukunftsperspektive "Job/ Ausbildung" ins Blickfeld dieser noch so kleinen Seelen zu rücken. Und dies hauptsächlich über die Schule und je nachdem sogar im Familienkreis. Diese Kinder beschäftigen sich nur noch mit der Frage: "Wie steht es um meine Noten? Bin ich gut genug?" Und sie gehen unterschiedlich damit um. Welche Ausmasse nimmt diese Haltung an, wenn sie ins Erwachsenenalter gelangen?
Ich will hier nicht für das "Laisser-faire" plädieren, nicht für die launige Faulheit. Sondern für die Regeneration der inneren Ausgeglichenheit. Und das bei Gross und Klein. Und einem mitfühlenderem Verhalten gegenüber dieser gesellschaftlichen Tendenz.
Nur wer bei Kräften ist, mental und physisch, kann gesund in seinem Leben vorwärts kommen. Und im besten Fall sein Leben in vollen Zügen geniessen.
Und wie das geht, das zeigt uns kaum jemand. Wir müssen auf mühselige Weise selbst zum Ende des Regenbogens finden, da wo die grossen Weisheiten auf uns warten.
Und darum habe ich Coach Zone ins Leben gerufen. Coach Zone ist deine Abkürzung. Hier findest du eine ganze Menge an spannenden, smarten und inspirierenden Beiträgen, die dir dein Lebensalltag etwas einfacher machen und dir Wege aufzeigen, wie ein gelingendes Leben gestaltet werden kann. Du findest mich auch auf YouTube und Instagram.
Schau dich um, entdecke die Vielfalt und nimm das mit, womit du dich selbst stärken kannst.
Entdecker-Themen:
- Die achtsame Familie/ achtsame Elternschaft
- Die gelingende Beziehung/ Liebesbeziehung
- Dein persönliches Wachstum - deine Potentialentfaltung/ Selfcoaching
🥳 Denn wir alle haben ein Leben in Freude verdient. Ob Gross oder Klein. 🥳
Du findest im Shop ebenfalls für das kleine Budget eine ganze Menge an lebensverändernden WORKBOOKS - Arbeitsbücher mit erweckenden Self-Coaching-Fragen mit "Wow-Effekt" und vielen Übungen.
Es steht dir in der Tat nichts mehr im Weg - finde zur besten Version deines Lebens.
Damit auch du in der Zukunft auf Jahre des Glücks und der Erfüllung zurück schauen kannst.
Alles Liebe & Gute für dich.
Deine Isa 💛
Yorumlar