Nicht alle Menschen können es, aber jeder sollte es zumindest einmal versuchen: Das Alleinsein setzt ungeahnte Kraftreserven frei, lĂ€sst uns nĂ€her zu uns selbst finden und schafft Raum fĂŒr Neues.
Wer sich selbst genĂŒgt, zumindest immer wieder fĂŒr einen gewissen Zeitraum, darf sich ĂŒber ein grosses Geschenk freuen, dass nicht allen Menschen zuteil wird. Dabei spielen die GrĂŒnde gar keine grosse Rolle, weshalb wir Zeit alleine jener mit anderen Personen vorziehen.
Wenn du von dieser Idee noch nicht so ganz ĂŒberzeugt bist, habe ich in diesem Beitrag die 3 wichtigsten Punkte zusammengefasst, warum du dem Alleinsein zumindest ab und zu eine Chance geben solltest.
đ Grund 1
Selbstfindung: Vom Zeitpunkt deiner Geburt an, hast du ein unschlagbares Team an deiner Seite. Viele Menschen sind fĂŒr dich da. Im Alltag geht jedoch Vieles unter, deine BedĂŒrfnisse, deine Interessen und Neigungen und sogar dein GefĂŒhlsleben. Umgeben von Menschen kommen sie hĂ€ufig zu kurz. Wieviel Zeit pro Tag du dafĂŒr benötigst, um wieder zurĂŒck in deine Mitte zu finden, hĂ€ngt allein von dir ab. Manche Menschen reicht eine Stunde, um wieder völlig im Lot zu sein. Wieder andere benötigen zwischendurch ganze Tage auf ihrer imaginĂ€ren Insel, um sich zu finden. Die MĂŒhe lohnt sich allemal: Die Zeit ist gut investiert. Auf deine innere StĂ€rke kannst du dich nĂ€mlich immer verlassen.
đ Grund 2
KreativitĂ€t: Dass wir Menschen kreative Wesen sind, belegen kunstvolle Zeugnisse schon seit Jahrtausenden. Ein wenig Potential fĂŒr Musik, bildende KĂŒnste, eine Handarbeit, kreatives Kochen oder eine andere Ausdrucksform schlummert in uns allen. Die Muse kĂŒsst uns aber leider hĂ€ufig wenn gerade niemand zusieht. Sei also nicht verwundert, wenn dir die besten Ideen immer dann einfallen, wenn du gerade allein bist. Selbst dann, wenn du gerade mit höchst einfachen Dingen beschĂ€ftigt bist.
đ Grund 3
Energie tanken fĂŒr soziale Interaktion: Ein Abend in geselliger Runde kann lustig und befreiend sein. Wir Menschen sind soziale Wesen, nur die wenigsten von uns gehen am liebsten als einsame Wölfe durchs Leben. Dennoch kostet es uns ordentlich Kraft und Energie vielen Menschen gleichzeitig Gehör zu schenken, allen Geschichten aufmerksam zu lauschen und einen ganzen Tag oder Abend lang von Mitteilungsfreudigen umgeben zu sein. Ob beruflich oder privat, ein Leben als faltiger Einsiedler können wir heutzutage einfach nicht fĂŒhren. Das Zusammentreffen mit anderen Personen ist unvermeidlich. Auch die Leute selbst können wir uns leider nicht immer aussuchen. All das stresst uns bis zu einem gewissen Grad, sowohl positiv als auch negativ. Eine Dosis Zeit allein kann unmittelbar vor oder nach solchen intensiven Phasen der Geselligkeit wahre Wunder bewirken. Unsere Akkus werden neu geladen, unser Verstand kann die ganzen Neuigkeiten in Ruhe verarbeiten und unser Empathielevel kann sich wieder auf ein ausgeglichenes Niveau einpendeln.
Aber warum fÀllt es manchen Menschen so schwer allein zu sein?
Es gibt Menschen, die den ĂŒberwiegenden Teil ihres Lebens ausschliesslich in der Gesellschaft von anderen verbringen. Ihre Tage sind meist von frĂŒh bis spĂ€t durchgetaktet. Sogar nachts fĂ€llt es ihnen schwer, alleine zu schlafen. Sie haben Angst allein zu sein. Ursachen dafĂŒr sind so gut wie immer einer der 3 folgenden GrĂŒnde.
đ Erstens: Es fehlt uns die Ăbung. Wer als Kind schon in einer bunten Schar von Geschwisterkindern und Spielkameraden gross wurde, hatte sicher GlĂŒck. Andererseits ist das Aufwachsen in stĂ€ndiger Gesellschaft leider ziemlich sicher ein Garant dafĂŒr, dass man das Alleinsein nicht so gut lernen oder nicht kultivieren kann. Diese Menschen haben nicht erfahren, wie erholsam und stĂ€rkend ein paar Stunden ausserhalb vom Trubel zwischendurch sein können.
đ Zweitens: Unsere Gedanken, wenn wir allein sind, schaffen unsere Wahrnehmung. Beim Alleinsein drĂ€ngen sich manchmal Gedanken an die OberflĂ€che, die wir als unangenehm und lĂ€stig empfinden. Die dazugehörenden GefĂŒhle folgenden meist auf dem Fuss. Gesellschaft bedeutet Ablenkung. Ein Leben im Moment mit uns selbst schafft nĂ€he zu unserem Innern und uns selbst. Und lĂ€sst uns wieder fĂŒhlen, wie es uns geht.
đ Drittens: Das Alleinsein bedeutet fĂŒr viele Menschen, ausgegrenzt und ungeliebt zu sein, und trĂ€gt, Ă€hnlich wie das Dasein als Single, in den Köpfen vieler Menschen noch immer das Stigma des sozialen Verlierers oder des Eigenbrötlers. Die Nutzung sozialer Medien schafft hier vermeintliche Abhilfe. Wer auf Facebook viele Freunde vorweisen kann, fĂŒhlt sich oft umso beliebter und erfolgreicher. Doch die RealitĂ€t gestaltet sich bei nĂŒchterner Betrachtung etwas anders. Nicht immer frönen wir der Dolce Vita und Krankheit oder andere Krisen, die uns brutal ins echte Leben zurĂŒckholen, sind normal. Die sogenannten Freunde sind dann leider hĂ€ufig Geschichte und wir sind gezwungen uns erstmal mit uns selbst auseinanderzusetzen.
Ăber das Zitat "Lieber alleine, als in schlechter Gesellschaft" nachzudenken lohnt sich spĂ€testens jetzt.
đ Deutliche Zeichen dafĂŒr, dass du mehr Zeit fĂŒr dich brauchst
Wann brauchst du unbedingt mehr Zeit fĂŒr dich? Deutliche Zeichen dafĂŒr, dass du unbedingt QualitĂ€tszeit allein benötigst, sind beispielsweise wenn andere Menschen dir Unbehagen bereiten, du leicht reizbarer und ungehalten bist, wenn es dir schwer fĂ€llt, bei der Sache zu bleiben, wenn du schlicht und ergreifend keine Lust auf andere hast.
Und wie gelingt es dir mehr Zeit fĂŒr dich zu reservieren? Wenn Familie, Mitbewohner, Partner oder Freunde und Bekannte stĂ€ndig an dir ziehen, als hĂ€nge ihr Leben davon ab, ist es Zeit, bewusst Grenzen zu deinem eigenen Wohlergehen ziehen. Plane deine "Ich-Zeit" wie jeden anderen Termin in deinem Leben auch. WĂ€hle bewusst einen fixen Zeitpunkt aus, ĂŒberlege dir was du machen möchtest, lass die sozialen Medien wĂ€hrenddessen auf Stumm geschaltet. Ăberlege dir einen Ort, wo du wirklich allein sein kannst, ob dir ein Spaziergang guttun wĂŒrde. Egal was.
Weitere Inspirationen dieser Art findest du ĂŒbrigens im Kapitel "ME-DAY" in meinem Buch "dein bestes DU" oder in der gleichnamigen Podcastfolge.
Ein ME-DAY kann wahre Wunder bewirken. Ein Auftanken und in die Ruhe kommen, sind stĂ€rkend und ausgleichend. Es braucht nur ein wenig Ăbung dafĂŒr. Doch wie sagst du es deinen Mitmenschen? Kommuniziere deinen Wunsch klar und deutlich, du kannst einfach sagen "Ich brauche mehr Zeit fĂŒr mich." Ăussere zum Beispiel den Wunsch einen Film alleine anzusehen, 2 Stunden fĂŒr ein gutes Buch zu haben oder einfach mal einen Vormittag lang fĂŒr dich allein zu sein. Sei flexibel, wenn dein Szenario nicht möglich ist. Es findet sich immer eine Möglichkeit. Spreche mit deinen Mitmenschen und erklĂ€re ihnen ganz ruhig, dass dir nach Zeit und Raum fĂŒr dich ist. Das hat nichts damit zu tun, dass du nicht mit ihnen diese Zeit verbringen willst, sondern damit, dass du Zeit MIT DIR SELBST VERBRINGEN MĂCHTEST. Da ist nichts Falsches dran. Du brauchst dich dafĂŒr auch nicht zu entschuldigen. Bleib standhaft und ehrlich.
đ Beziehungen sind keine Einbahnstrasse - und mein Fazit fĂŒr heute ist: Allein sein und einsam sein sind 2 grundverschiedene Dinge. Viele Menschen verwechseln noch immer allein sein mit Einsamkeit. Einsam kann man sich auch unter Menschen fĂŒhlen. Dazu liest du mehr in einem anderen Beitrag.
Stell dir vor: Du bist allein beim Waldspaziergang, bist ganz bei dir und mit dir in Frieden, atmest tief durch und nimmst deine Umwelt mal ganz entspannt und ohne Ă€ussere Reize wahr. Trau dich. Beginne mit kleinen Schritten, wenn dir dieses Vorhaben ein bisschen Angst macht. Du wirst dich mit der Zeit daran gewöhnen und erkennen, wie heilsam und wohltuend kleine Auszeiten fĂŒr dich selbst sind.
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Alles Liebe & Gute fĂŒr dich!
Bis bald,
Deine Isa đ
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